Jeder Schmuck hat seinen Wert. In der Regel macht man da keine Unterschiede zwischen dem emotionalen und dem materiellen Wert. Manche haben die Ringe oder Broschen der Urgroßeltern, die immer wieder weiter gereicht werden. Egal wie altmodisch, oder wie wenig die Teile uns gefallen, weg geben ist keine Option und dann lassen wir sie lieber in einer Schublade.
Aber wusstet ihr, dass man altes Gold und Silber einfach recyceln kann?
Man kann entweder jedes Schmuckstück umarbeiten, oder sogar einschmelzen und was komplett neues draus machen. Und wie das abläuft, erzähle ich euch hier.
Wie erkenne ich, ob sich mein Schmuckstück zum umarbeiten eignet?
Wenn es echtes Gold oder Silber ist, findet man meistens irgendwo einen Stempel. Der Stempel zeigt die Legierung. Standardmäßig findet ihr entweder 925 für Silber, 333, 585 oder 750 für Gold. Dann könnt ihr davon ausgehen, dass der Schmuck echt ist. Aber auch wenn nichts drauf steht, kann ich das prüfen. Kein Stempel bedeutet nicht automatisch, dass es nicht echt ist.
Grundsätzlich prüfe ich aber alles nochmal, bevor ich mit der Bearbeitung beginne.
Wie viel Schmuck sollte man mitbringen?
Ich arbeite in der Regel nur mit gleichen Legierungen. Das heißt, ich schmelze z.B. nur 585er Schmuck zusammen, aber nicht 585 mit 333. Dann kann ich den Schmuck im Nachhinein wieder stempeln und man weiß immer, was man hat. Das gleiche gilt für die Farbe. Ich mische nie beispielsweise Weißgold mit Roségold. Man kann dann nämlich nicht wissen, was für eine Farbe am Schluss raus kommt. Und ich mag es zu wissen, was ich tue 😀
Die Menge an Material hängt ganz davon ab, was ihr daraus machen möchtet. Entweder ich bestelle noch was dazu, um das fehlende Material dann aufzufüllen oder ihr schaut zu Hause nochmal, ob ihr noch mehr Schmuck mit der richtigen Legierung zur Verfügung habt. Grundsätzlich muss ich aber immer den Verschnitt noch mit einberechnen, deshalb braucht man immer etwas mehr, als das tatsächliche Schmuckstück am Ende wiegt.
Was kann ich alles herstellen?
Kurz – Alles. Durch das Einschmelzen habe ich die Möglichkeit, Blech oder Draht herzustellen. Beides kann ich dann nach Belieben weiter verarbeiten. Es kann sein, wenn es praktischer ist, dass ich vereinzelt Furnituren (Kettenverschlüsse, Ohrstecker mit Mutter etc.) bestelle und nicht selbst herstelle. Das hängt von der Planung ab und wird vorher in jedem Fall kommuniziert.
Wenn ihr z.B. eine Brosche geerbt habt, die ihr so nicht tragen wollt, kann ich hinten die Nadel entfernen und stattdessen eine Aufhängung anbringen, sodass die Brosche nun als Kettenanhänger ein neues Leben bekommt.
Oder ihr habt einen Ring mit einem Stein. Ihr wollt den Stein auf jeden Fall tragen, aber der Ring selbst gefällt euch nicht. Dann können wir den Stein rausholen, aus dem Material einen neuen Ring herstellen und den Stein wieder einfassen.


Wie ihr seht, es gibt ganz viele Möglichkeiten und das ist das schöne an echtem Schmuck. Er verliert nie seinen Wert und kann immer wieder neu verarbeitet werden, auf welche Weise auch immer.
Schenkt eure Teilen neues Leben, denn ein Leben in der Schublade ist ja auch nicht lebenswert.
Ihr könnt mich hier nach einem Termin zur Beratung anfragen.